Trauma
Häufig wird ein Trauma als Depression oder Angststörung verkannt
In meiner Praxis stellen sich immer wieder Patienten vor, die mit einer Diagnose wie Angststörung oder Depression kommen. Im Verlauf der Behandlung zeigt sich dann das ein Trauma oder Missbrauch diese Störungen verursacht hat.
Meine Behandlungsmöglichkeiten bei einem Trauma
- Zunächst einmal zuhören, halten, da sein !
- Betroffene entwickeln eine ganz feine Wahrnehmung dafür, ob sie sich jemandem mit ihren Erlebnissen "zumuten" können oder ob das Gegenüber damit schnell überfordert ist. Daher ist es auch schwer einen "Traumatherapeuten" zu finden. Jemand der so etwas nie erlebt und richtig verarbeitet hat, kann sich da nicht rein-empfinden, ist selbst erschüttert oder wird auf seine Hilflosigkeit zurück geworfen.
- Viele haben noch nie erzählen können was sie erlebten oder wie sie die Tat erlebt haben. Dabei ist das erzählen eine gute Möglichkeit, es aus sich heraus zu bekommen. "Erzähl deine Geschichte, bis es nur noch eine Geschichte ist."
- Die meistens wollen aber nicht über das konkrete Geschehen sprechen. Sie wollen darüber reden was es mit Ihnen gemacht hat, wie sie sich gefühlt haben oder Fragen dazu klären.
- Nachhallerinnerungen, sog. Flashbacks können mit EMDR oder Hypnose zum abklingen gebracht werden.
- Aufarbeitung der Mit-Schuld oder Schuldfrage. Die Schuld wurde meist suggeriert und ist in den seltensten Fällen real. Man kann sich nicht wehren oder schreien wenn der Angstreflex aktiv ist! Es tritt so etwas wie eine Schockstarre ein.
- Klärung der Frage warum ich Opfer wurde. Habe ich heute noch eine Opfermentalität? Wo kommt die her? Wie werde ich sie los?
- Was sind Trigger-Situationen für mich? Ein bestimmter Geruch? Eine Ähnlichkeit von gewissen Personen? Die Art wie jemand mit mir spricht? Das Umfeld? und vieles mehr...
- Und am wichtigsten! der Aufbau des Selbstwertgefühls
EMDR - eine Art der Traumatherapie |
Hier finden Sie ein Beispiel zu dieser Methode (EMDR) bei you tube:
Weitere Informationen zu EMDR finden Sie auf meiner Seite
Auch die Heilhypnose kann bei der Traumatherapie sehr hilfreich sein
Wenn es um Kindheitserlebnisse geht, arbeite ich in der Regel mit der Hypnose. In der Hypnose ist es möglich das erlebte neu zu schreiben, indem man das innere Kind "rettet" oder "beschützt"
siehe hierzu auch meine Seite:
Das hört sich nach langer, tränenreicher, schwerer Therapie an?
In der Regel empfindet der Patient einfach nur eine riesige Erleichterung wenn er endlich mal ungehemmt darüber reden kann. Der häufigste Satz in der Therapie ist: "Das habe ich ja noch nie jemandem erzählt".
Unmittelbar nach der Traumabehandlung (durch Hypnose oder EMDR) wird in der Regel unendliche Erleichterung gefühlt und das Erlebte ist nicht mehr emotional besetzt. Man kann darüber reden als hätte man einen schlechten Film im TV gesehen ohne dabei die starken Emotionen zu fühlen.
Im Durchschnitt dauern diese Therapien, bei mir, 5 bis 7 Sitzungen. Je nachdem was sie mitbringen. In seltenen Fällen kann es auch mal länger dauern. (Dies ist ein in meiner Praxis statistisch errechneter Durchschnittswert)
Ist einem der Behandler nicht sympathisch, wird man sich in der Therapie nicht öffnen und daher auch nicht viel von sich preisgeben. Damit ist der Behandlungserfolg fragwürdig, bzw. nicht erreichbar.
Traumatisierte Menschen haben oft riesige Ressourcen...
Denn daraus entsteht häufig eine fein ausgeprägte Wahrnehmung oder die Fähigkeit zur Daueraufmerksamkeit. Mit dieser Fähigkeit kann man ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein oder auch Karriere machen.
Da der "Otto-Normalverbraucher" fokusorientiert lebt und nur das wahrnimmt was gerade in seinem persönlichen Fokus ist, ist man mit der Fähigkeit zur Daueraufmerksamkeit den anderen oft voraus. (Wenn sie Betroffener sind kennen Sie bestimmt den Spruch: "Was du so alles siehst/merkst?!" )
Man muss lernen diese Daueraufmerksamkeit zu händeln und anzunehmen.
Manche entwickeln auch eine gute Fähigkeit zur Resilienz.
Resilienz = psychische Widerstandskraft; Die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen.
Es gibt im ICD 10 3 Stadien, bzw. Schweregrade eines Traumas
Diagnosebeschreibungen nach dem ICD 10:
F43.0 Akute Belastungsreaktion
Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle. Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von "Betäubung", mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. Diesem Zustand kann ein weiteres Sich-zurück-ziehen aus der Umweltsituation folgen (bis hin zu dissoziativem Stupor, siehe F44.2) oder aber ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion oder Fugue). Vegetative Zeichen panischer Angst wie Tachykardie, Schwitzen und Erröten treten zumeist auf. Die Symptome erscheinen im Allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft innerhalb von Stunden zurück. Teilweise oder vollständige Amnesie (siehe F44.0) bezüglich dieser Episode kann vorkommen. Wenn die Symptome andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen werden
F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung
Diese entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.Prädisponierende Faktoren wie bestimmte, z.B. zwanghafte oder asthenische Persönlichkeitszüge oder neurotische Krankheiten in der Vorgeschichte können die Schwelle für die Entwicklung dieses Syndroms senken und seinen Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten der Störung zu erklären.
- Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen oder Albträumen, die vor dem Hintergrund eines andauernden Gefühls von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit auftreten.
- Ferner finden sich Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten.
- Meist tritt ein Zustand von vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung, einer übermäßigen Schreckhaftigkeit und Schlafstörung auf. Angst und Depression sind häufig mit den genannten Symptomen und Merkmalen assoziiert und Suizidgedanken sind nicht selten.
- Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz, die wenige Wochen bis Monate dauern kann. Der Verlauf ist wechselhaft, in der Mehrzahl der Fälle kann jedoch eine Heilung erwartet werden.
- In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf und geht dann in eine andauernde Persönlichkeitsänderung (F62.0) über.
F43.2 Anpassungsstörungen
Hierbei handelt es sich um Zustände von subjektiver Bedrängnis
und emotionaler Beeinträchtigung, die im Allgemeinen soziale
Funktionen und Leistungen behindern und während des
Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Lebensveränderung
oder nach belastenden Lebensereignissen auftreten. Die
Belastung kann das soziale Netz des Betroffenen beschädigt
haben (wie bei einem Trauerfall oder Trennungserlebnissen) oder
das weitere Umfeld sozialer Unterstützung oder soziale Werte
(wie bei Emigration oder nach Flucht). Sie kann auch in einem
größeren Entwicklungsschritt oder einer Krise bestehen (wie
Schulbesuch, Elternschaft, Misserfolg, Erreichen eines
ersehnten Zieles und Ruhestand). Die individuelle
Prädisposition oder Vulnerabilität spielt bei dem möglichen
Auftreten und bei der Form der Anpassungsstörung eine
bedeutsame Rolle; es ist aber dennoch davon auszugehen, dass
das Krankheitsbild ohne die Belastung nicht entstanden wäre.
Die Anzeichen sind unterschiedlich und umfassen depressive
Stimmung, Angst oder Sorge (oder eine Mischung von diesen).
Außerdem kann ein Gefühl bestehen, mit den alltäglichen
Gegebenheiten nicht zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen
oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens
können insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Symptom
sein.
Hervorstechendes Merkmal kann eine kurze oder längere
depressive Reaktion oder eine Störung anderer Gefühle und des
Sozialverhaltens sein.
Was ist noch wichtig?
Interessante Infos zu ungeeigneten Behandlern, bei Trauma/ Missbrauch, finden Sie auch auf der Webseite:
Bei jeder Therapie, und insbesondere bei der Traumatherapie, ist es wichtig das die Chemie zwischen Patient und Behandler stimmt.
Ich reiche Ihnen die Hand und würde mich freuen, wenn auch Sie mir vertrauen.

Therapie bei Trauma / Missbrauch in Fürstenberg bei Höxter & Holzminden
Ich begleite, seit vielen Jahren, Menschen aus Fürstenberg, Höxter, Beverungen, Warburg, Uslar, Bad Driburg, Brakel, Bad Karlshafen, Holzminden und der umliegenden OWL Region, mit Hilfe der Psychotherapie, auf ihrem Weg zu mehr innerer Klarheit, Stärke und Lebensfreude. Vielen meiner zufriedenen Kunden war kein Weg zu weit um endlich wieder Lebensfreude zu empfinden.